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„….Dorf und Kurort mit 615 Einwohnern. Vorwiegend Weinbau. Rebfläche 70 ha (65 ha Österreicher, 4 ha Riesling, 1 ha Portugieser). Oberländer hohe Drahterziehung ….. Höchsterträge von 80hl, Normalerträge von 40 hl je Hektar.
Guter Schoppenwein.“

Auszug aus dem Weinbau-Lexikon Karl Müllers zur Situation des Weinbaus in Gleisweiler im Jahre 1930

Weingüter

Weingut Argus

Hauptstraße 23
Telefon: 06345 919424

Winzerhof Götz

Kronstraße 12 A
Telefon: 06345 1409

Weingut F.G.Kost

Inh. Gunther Kost
Hainbachtalstraße 3
Telefon: 06345 3000

Weingut Nicklis

Weinbaugemeinde

Eingebettet in ein Meer von Reben liegt das dorf Gleisweiler, dessen Geschichte schon Jahrhunderte vom Weinbau geprägt ist. Der Anbau der Weinrebe in Gleisweiler ist schon so alt wie das Dorf selbst. Erste genauere Erwähnungen stammen aus dem Jahr 1770.

Die 14 Winzer aus dem Dorf bewirtschafteten etwa 35 ha Weinberge die in 633 Parzellen aufgeteilt waren. Die durchschnittliche Größe eines Wingerts betrug 5,7 ar. Bis in die dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts war der Kammertbau die übliche Art und Weise einen Wingert anzulegen. Diese Art des Rebenanbaues war sehr beschwerlich und veränderte sich im Laufe der Jahre hin zur Spaliererziehung. Heute ist die gesamte Weinbergsfläche flurbereinigt, was ein rationelles Bearbeiten mit Maschinen ermöglicht. Dies ist auch notwendig, denn das gesamte Wingertgelände ist größtenteils im Besitz von lediglich sieben Vollerwerbsbetrieben. Mit dem neuen Weingesetz von 1971 wurden, wie überall, auch in Gleisweiler die zahlreichen Gewannenamen abgeschafft. Die Gemeinde war aufgerufen, einen der bisherigen Flurnamen als Einzellage aller Gleisweiler Weine zu erküren. In Gleisweiler entschloss man sich zu dem originellen Namen „Hölle“. Das Angebot an Weinsorten ist heute wesentlich größer. Im Jahr 2005 sind in der Gemarkung Gleisweiler 25 Sorten im Anbau.

Weinbaugeschichte

Die Weinbaugemeinde Gleisweiler liegt an den östlichen Ausläufern des Haardtgebierges in einer Höhe von 300 m über NN am Fuße des 600 m hohen Teufelsberges, an der Deutschen Weintraße.
Von frühester Zeit war das Dorf Gleisweiler geprägt durch seinen Weinbau. Der Weinstock ist seit Jahrhunderten die wichtigste Kulturpflanze, ist in der Dorfchronik zu erfahren. Bereits in der Schenkungsurkunde König Heinrichs II. ist im Jahr 1770 von Weinbergen die Rede. Damals waren im Dorf 104 Winzer angesiedelt, die etwa 35 ha Weinberge bewirtschafteten. Mitte des 19. Jahrhunderts waren Silvaner und Gutedel die meistangebauten Sorten. Die durchschnittlichen Erträge lagen bei 40 hl/ha. Noch 1930 leben die 615 Einwohner von Gleisweiler überwiegend vom Weinbau.

Weinbaugklima

Die schützenden Gebirgserhebungen im Westen und die Ausrichtung des Ortes nach Südosten bescheren Gleisweiler ein mediterranes Klima, in dem der Wein besonders gut gedeiht.
Die überwiegend von Westen kommende Luft fällt am Haardtrand ab, erwärmt sich und läßt eine Föhnwirkung entstehen. Die erwärmte Luft vermag Wolken in Wasserdampf aufzulösen. Die Folgen sind höhere Temperaturen, ein früherer Frühling und eine längere Vegetationsperiode. Kaltluft fließt nach unten ab und vermindert die Frostgefahr im Winter und auch für Spätfröste an den Eisheiligen im Mai. Zuletzt konnte dies im Jahr 2011 festgestellt werden, als in tieferen Lagen eine Menge Spätfrostschaden zu beklagen war und in Gleisweiler nur ganz wenige Rebstöcke davon betroffen waren.

Rebsorten

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz betrug die Anbaufläche in Gleisweiler insgesamt 58 ha.
Davon 48 ha Weißweinreben und 10 ha Rotweinreben.

Der Weißweinanteil setzt sich zusammen aus:

  • 28 ha Riesling
  • 4 ha Müller-Thurgau
  • 4 ha Grauburgunder/Ruländer
  • 3 ha Kerner
  • 2 ha Weißer Burgunder
  • 2 ha Scheurebe
  • 2 ha Silvaner
  • 1 ha Muskateller
  • 2 ha Diverse Sorten

    Der Rotweinanteil setzt sich zusammen aus:

    • 4 ha Blauer Portugieser
    • 2 ha Dornfelder
    • 2 ha Blauer Spätburgunder
    • 1 ha Regent
    • 1 ha Diverse Sorten